von Jutta Goldammer
Corona gibt es schon so viel länger als wir ahnten: Einem Eintrag von Johann Gottfried Walther im Musicalischen Lexicon von 1732 zufolge ist Corona, Coronata ein musikalisches Zeichen, was ein “allgemeines Stillschweigen oder eine Pausam generalem bedeutet. (…) Man braucht es auch in den Canonibus, um den Ort zu bemerken, wo alle Stimmen innehalten können, wenn geschlossen werden soll.”
Wie wäre es, wenn wir diese Krise dazu nutzten, innezuhalten, bis alle Stimmen zur Ruhe gekommen sind? Bis das Lied, das wir bis dahin gespielt haben und das sich in Endlosschleifen des Größer, Schneller, Mehr desselben verfangen hat, verstummt?
Wie wäre es, wenn wir dann eine Weile lang der Stille lauschten, was für ein neues Lied uns aus der Zukunft entgegenkommt – in einer Haltung des neugierigen Entdeckens, des Noch-nicht-Wissens, des Anfängergeistes, der sich traut, alles in Frage zu stellen und alles für möglich zu halten?
Wie wäre es, wenn wir dann in einer gesellschaftlichen Gruppenimprovisation eine neue Melodie anstimmten, eine, die entspringt, weil wir aufeinander hören, auch leisen Tönen Raum geben und uns gemeinsam ins Neuland eines Liedes vorantasten, das alle Musiker:innen und Zuhörer:innen mit tiefer Freude erfüllt, das lebendig und erhebend ist? Ein Lied, bei dem wir stolz sein können, mitzuspielen und mitzusingen, Teil des Ensembles zu sein?
Wie würde sich dieses Lied anhören? Wovon würde der Refrain erzählen? Welche Welt würde sie zum Klingen bringen, welche Realitäten hervorzaubern? Wie würde sie sich von der jetzigen Melodie unterscheiden? Und: welches Instrument würdest du dabei spielen?
“Wir werden nicht wieder zu Normal zurückkehren.
Normal gab es nie.Unsere Prä-Corona-Existenz war nicht normal,
es sei denn, wir normalisierten Gier, Ungleichheit,
Ausbeutung, Raubbau, Auslaugen, Trennung,
Verwirrung, Wut, Horten, Hass und Mangel.Wir sollten uns nicht danach sehnen zurückkehren, meine Freunde.
Wir bekommen die Gelegenheit
ein neues Kleidungsstück nähen.
Eines, das der ganzen Menschheit und der Natur passt.“
Du jonglierst zwischen Homeoffice, Homeschooling, Homekindergardening, Abwendung deines Unternehmenskonkurses und der Flut von Infos rund um Corona und fragst dich mit von Videokonferenzen rot geränderten Augen, wie um Himmels willen wir davon sprechen können, es sei eine Zeit des Zur-Ruhe-Kommens? Lass dir hier etwas unter die Arme greifen:
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Artikel über den Wert von “Niksen”, dem Holländischen Lifestylekonzept der Absichtslosigkeit. (Manchmal ist es einfacher, sich die Erlaubnis zum Nichtstun zu geben, wenn es ein Konzept dafür gibt ;-))
Wir haben hier ein Reflexions-Canvas für dich entworfen, mit dem du die bestehenden und neuen Melodien deines Lebens und der Welt um dich herum wahrnehmen und für dich herausfinden kannst, was aus dem Takt geraten ist und was in Zukunft in deinem Leben den Ton angeben soll. Lade hier kostenlos das Canvas und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung runter, die dich mit hilfreichen Fragen durch diesen Entwurfsprozess führt.
Hier findest du Anregungen, wie du jenseits vom bewussten Gestalten deines Lebens Teil dieses gesellschaftlichen Improvisationsprozesses werden kannst und auch in der #stayhome-Zeit vom Wohnzimmer aus bei der Zukunftsgestaltung mitmischen kannst:
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Artikel “Zweierlei Maß – Warum bei Corona der Ausnahmezustand herrscht, aber nicht beim Klima.” von dem Autor und Mitbegründer von Kontext TV Fabian Scheidler.
Artikel “Die Welt nach Corona” und “Das neue Normal” von dem Trend- und Zu
kunftsforscher Matthias Horx