Die ersten frischen Triebe und zarten Blüten im Frühling sind gerade noch der Gefahr des Frostes ausgesetzt. Nicht umsonst wächst Zartes, Neues normalerweise entweder unter altem, wärmendem Gras und welken Blättern, Keimlinge genießen den Schutz des Gewächshauses oder aber Gärtner warten bis zu den Eisheiligen, bis sie neue empfindliche Setzlinge der ganzen Wucht der rauen Natur aussetzen.
Auch unsere eigenen Ideen, Träume und Visionen sind am Anfang zarte Pflänzchen, die beschützt werden wollen. „Eine neue Idee ist zerbrechlich. Sie kann durch höhnisches Lächeln oder Gähnen getötet werden. Sie kann durch einen Witz erdolcht oder durch Stirnrunzeln bei der falschen Person vor lauter Sorgen in den Tod getrieben werden.” – Charles Brower
Als wir noch ganz am Anfang waren mit der Idee der Visionautik Akademie, haben wir uns sehr früh unseren härtesten Kritikern ausgesesetzt. Wir dachten, dass wir stark sein müssten und kritikfähig. Wir merkten jedoch, wie viel Kraft es kostete, uns immer wieder von der gutgemeinten Kritik zu erholen, die unsere Idee kurz und klein geschlagen hatte.
Mit der Zeit haben wir uns dahin entwickelt, sanfter, liebevoller zu uns zu sein und erleben, wie leicht und beschwingt unser Weg dadurch geworden ist.
Wir laden euch ein, das Bild der zarten Pflanze zu Hilfe zu nehmen, sanft mit dem Neuen zu sein, das in euch wächst: mit den aufkeimenden Projekten, vorsichtigen Träumen, den neuen Arten zu denken oder zu sein.
Daher hier drei praktische Tipps für das sanfte Gärtnern des Neuen:
Setzt eure frischen Ideen, Impulse o. ä. nicht gleich den härtesten Kritikern aus! Lasst eure Keimlinge erstmal stark werden in einem Umfeld der Experimentierfreude und der Wertschätzung. Macht eine Liste von mindestens fünf Personen, von denen ihr wisst, dass sie voller Zuversicht sind. Zeigt ihnen die Idee. Schreibt außerdem die Namen von Menschen auf, die entweder extrem kritisch oder ängstlich sind oder für euch das Alte repräsentieren, was ihr hinter euch lassen wollt. Haltet eure neuen Impulse so lange von diesen Menschen fern, bis ihr euch damit stark genug fühlt.
Gutes und Schönes braucht Reifezeit und durchläuft oft auch hässliche-Entlein-Phasen. Vergleicht euer erstes gemaltes Bild nicht mit dem Spätwerk von Picasso. Erinnert euch daran, dass vermutlich auch die Menschen, die ihr bewundert, mit Kritzeleien, Unausgereiftem, Versuchen angefangen haben. Vergleicht euch. Aber nur mit dem Ich eurer Vergangenheit.
Findet schnell heraus, ob die Annahmen stimmen, die ihr mit eurer Idee verbindet. Das geht auch ohne den ganzen Traum zu veröffentlichen oder die komplette Idee aufs Spiel zu setzen. Testet Einzelaspekte eurer Idee und macht eurem Umfeld klar, dass es sich um Prototypen handelt, denn Prototypen dürfen auch scheitern, sie sind ja nur dazu da, um wertvolles Feedback für die Weiterentwicklung zu generieren. So könnt ihr eure Idee gleich von Anfang an in die richtige Richtung wachsen lassen.